Progressive Klänge aus dem Land des Rotweins und der Baguettes sind mir bisher recht selten untergekommen, was die Spannung zu der mir bisher unbekannten Band noch erhöhte. Dies erfuhr eine weitere Steigerung, als ich im Beipackzettel was von progressivem und aggressivem Heavy Metal lesen durfte. Nicht nur, dass ich diese Kombination liebe, ich bin förmlich süchtig danach. Also rein das Teilchen und ab die Post, doch laaaaaangsam. Erst mal ein schönes Intro, ehe heavy Gitarren ?Warhead' einleiten, ein schönes Break zu einer ruhigen Passage setzen um dann wieder durchzustarten. Starker Auftakt der Franzosen. Ein leichtes knacken, wie zu LP-Zeiten, läßt das Stück nach knapp 9 Minuten ausklingen und nahtlos mit sanften Tastenklängen in ?Sea Of Hate' überleiten. Hier und im folgenden ?King Of Thylia' wird man auf die Orchesterelemente aufmerksam, die Elvaron schön gesetzt einpflegen und in den Stücken die ruhigen Passagen abwechslungsreich versüßen. Für die Multiinstrumentierung bestehend aus Violine, Cello, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Trompete und noch einiges mehr hat man sich reichlich Gastmusiker ins Studio geholt, die für das breite Spektrum und die orchesterähnlichen Aspekte verantwortlich zeichnen. Ein weiteres Schmankerl sind die überwiegend nahtlosen Übergänge, entweder leise übergehend oder als Break gesetzt, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen. Hinsichtlich der Härte würde ich Elvaron mit Dream Theater vergleichen, wobei hier eine wesentlich vielfältigere Instrumentierung vorhanden ist, auf die Elvaron viel Wert legt und entsprechend würdigt. Mit „The Buried Crown“ ist Elvaron ein Prog-Album für den gehobenen Anspruch gelungen, dass sich erst nach mehrmaligen Umläufen vollständig erschließt, aber aufgrund der Atmosphäre und der technischen Klasse zu keiner Zeit langweilt. Für Prog-Fans und Freunde harter Gitarren eine absolute Bereicherung und Pflichtkauf.
9/10 - RB