Auch die Franzosen können guten Metal machen, dies beweisen ELVARON mit ihrem progressiven "The Buried Crown"!
Wo fange ich an? ELVARON haben es zum Beispiel geschafft, ein Orchester (beziehungsweise Einzelinstrumente aus dem Orchester) in ihr Songwriting mit einzubeziehen und dabei nicht abgedroschen zu klingen. Die ungewöhnlichen Instrumente (Oboe und Co.) sind hauptsächlich für die musikalische Untermalung zuständig, die ELVARON's wirklich ausgezeichneter Düster-Atmosphäre zuträglich ist. Absolut genial, wie die Franzmänner ihre Songs aufbauen, das lässt ein wenig an PAIN OF SALVATION erinnern, auf der anderen Seite ist ELVARON wahrscheinlich noch komplizierter!
Was mich besonders erfreut, ist die Härte der Tracks. Diese unendlich geile Variation an weichen und harten Elementen habe ich schon länger nicht mehr vernommen (da das Genre wohl eindimensionaler geworden ist, ich erinnere nur an das letzte Traumtheater-Album)! Apropos DREAM THEATER: ELVARON sind ähnlich instrumentenabhängig, der Gesang spielt eher eine untergeordnete Rolle. Refrains erschließen sich einem erst relativ spät, gebt also nicht zu früh auf. Der rote Faden wird mit der Zeit immer deutlicher erscheinen!
Ich könnte über viele Details berichten, aber findet die einzelnen Sahnehäubchen doch einfach selbst heraus. ELVARON haben eines der atmosphärischsten und intensivsten Progalben herausgebracht, das ich in letzter Zeit hören durfte, und das waren einige.
Wer sich von der nicht Major-Label-kompatiblen Produktion und den schwierigen Songstrukturen nicht abschrecken lässt, enthält hier einen Rohdiamant, der durch jeden Hördurchlauf immer feiner geschliffen wird. Kein Wort verliere ich über die Individualisten der Band, Gesang mit eingeschlossen; die Band hat spielerisch-technisch einen Platz in der oberen Prog-Liga verdient. Großes, fettes Lob an die Froschschenkelfetischisten!
Christian Hubert
